Nachhaltige Schulverpflegung:
mit Herz und Verantwortung

Als Evangelische Schulstiftung setzen wir uns mit Herz und Verantwortung für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Schulverpflegung und in unseren Küchen ein - im Einklang mit den Schöpfungsleitlinien der Landeskirche:

5. Wir setzen bei Einkäufen und Beschaffung auf Ressourcenschonung, fairen Handel, umweltgerecht und energiesparend erzeugte Produkte und Dienstleistungen.

Wir orientieren uns beim Einkauf an transparenten Nachhaltigkeitskriterien, auch, wenn dies höhere Preise bedeutet, um Umweltfolgekosten zu vermeiden. Wir regen dazu an, neue Ideen zum Tauschen, Teilen und gemeinsamen Nutzen zu entwickeln.

6. Wir nehmen eine besondere Verantwortung für unser Essen wahr.

Wir gehen achtsam mit Lebensmitteln um. Wir stellen die Verpflegung in unseren Einrichtungen und Gemeinden auf mehr saisonale und pflanzenbetonte Ernährung sowie umwelt- und klimafreundlich erzeugte Produkte um. Wir gehen auf regionale Kooperationspartner zu.

Aus diesen Leitlinien ergibt sich für uns die Verantwortung, Nachhaltigkeit zu denken und zu leben, die so auch im Kirchlichen Klimaschutzgesetz festgeschrieben ist. Es knüpft zudem konkret an § 5 der Haushaltsordnung unserer Landeskirche (HHO) an:

Der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit erfordert die Berücksichtigung des nachhaltigen Einsatzes der Ressourcen unter sozialen und ökologischen Gesichtspunkten. […] Für die Ernährung kommen weitere Aspekte, wie ein geringer Fleischkonsum und frisches, der Saison entsprechendes Obst und Gemüse und geringer Verpackungsmüll zum Tragen.

Die Erfüllung dieser übergeordneten Ziele bildet gleichzeitig einen Beitrag zur Erreichung der Ziele für Nachhaltige Entwicklung (17 Sustainable Development Goals) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen.

Der Auftrag zur Nachhaltigkeit ist uns Programm - jeden Tag, schulstiftungsweit. Wir haben uns für nachhaltige Schulverpflegung und Nachhaltigkeit in den Küchen unserer Mensen ehrgeizige Ziele gesteckt:

  • Ziel 1: Substitution und Reduktion von Fleisch
  • Ziel 2: Saisonal - regional - bio!
  • Ziel 3: Reduzierung von Lebensmittelabfällen
  • Ziel 4: Partizipation
  • Ziel 5: Energieeffizienz im Küchenbetrieb

Den Zielen sind konkrete Maßnahmenpakete zugeordnet und wir sind bereits in die Umsetzung gestartet:

In allen Mensen unserer Stiftungsschulen gibt es täglich mindestens ein vegetarisches Gericht zur Auswahl. Zusätzlich haben wir bereits zwei bis drei Veggie-Tage pro Woche im Speiseplan implementiert - das geht! … und sogar lecker!

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung - mit den Green Guides begehen wir den Weg zur systematischen und nachhaltigen Reduzierung von Lebensmittelabfällen in unseren Küchen und Mensen.

An der Umsetzung der Maßnahmenpakete arbeiten die Kolleg:innen im Fachbereich Küchen zusammen mit den Ansprechpartner:innen des Arbeitskreises Klimaschutz und Nachhaltigkeit der jeweiligen Schule. Die enge Vernetzung des Fachbereichs mit dem Arbeitskreis ist besonders wirksam im Kontext einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung im Bereich Ernährung. Die Kolleg:innen des Arbeitskreises unterstützen bei der Sensibilisierung der Schüler:innen und des Kollegiums sowie bei der Planung und Durchführung von gemeinsamen Aktionen.

Ein erfolgreiches gemeinsames Projekt war zum Beispiel die Aktion "Zu gut für die Tonne" am Ev. Schulzentrum in Michelbach. Sie machte für alle sichtbar, welche Auswirkung es hat, wenn die Augen mal größer sind als der Magen. Wir haben aus dieser Aktion mitgenommen, wie wichtig es ist, das Thema Lebensmittelverschwendung bewusst zu adressieren. Für den Denkanstoß haben Schulleitung und Kollegium Zeit im Unterricht eingeräumt und die Aktion gemeinsam mit den Schüler:innen reflektiert. Es gab viele gute, fruchtbare Diskussionen in den Klassen. Die Aktion sorgte dafür, dass Schülerschaft und Kollegium in der Mensa verstärkt darauf achten, dass Schüsseln mit übrigem Essen zuerst zum Nachholen angeboten und nicht gleich in den Abfallbehälter entsorgt werden.

Vom Teller zur Idee und über einen konstruktiven, kooperativen Lösungsansatz zurück in die Küche - darum geht es im Beteiligungsformat Die Mensa-Macher:innen. Die Mitglieder der Mensa-Macher:innen beraten sich rund um das Thema Mensa mit dem Ziel, eine vielfältige, gesunde und ausgewogenen Ernährung für die Schulgemeinschaft voranzubringen und gleichzeitig die Akzeptanz der Schulverpflegung zu steigern. Für die Erreichung dieses Ziels vernetzen die Mensa-Macher:innen die Schulgemeinschaft und sind erster Anlaufpunkt zum Thema Mensa. Die Mensa-Macher:innen bieten eine Plattform zur aktiven Partizipation und sorgen für ein partnerschaftliches Miteinander von Schulgemeinschaft und Küchen-Team. Die Spannweite der Themen ist vielfältig und reicht von Umfragen, über Portionsgrößen, veggie und regional, Lieblingsgericht, bis hin zu Geschirr, Prozessabläufen und "gemütlicher Speisesaal" - um nur einige zu nennen. Kritik wandelt sich in Kreativität, gegenseitige Wertschätzung und das gute Gefühl, gemeinsam etwas zu bewegen.

Kontinuierlich suchen wir nach Möglichkeiten, den Energiebedarf im Küchenbetrieb weiter zu optimieren. Im Ev. Lichtenstern-Gymnasium in Sachsenheim haben wir 20 Jahre alte Küchen-Elektrogeräte gegen moderne, energieeffiziente Technik ausgetauscht. Am Ev. Schulzentrum in Michelbach wurde ebenfalls in eine moderne Spülmaschine und einen effizienten Kochblock investiert. Ähnliche Neuerungen sind für die Küche am Firstwald-Schulcampus in Mössingen geplant. Der Einsatz der neuen Technik hat einen doppelt positiven Effekt: sie erleichtert unseren Küchen-Teams die Arbeit und spart, ressourcenschonend und klimafreundlich, Energie im täglichen Küchenbetrieb.

Außerdem unternehmen wir viele kleine Schritte auf dem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit, die uns in Summe ebenfalls einen großen Schritt weiterbringen…