Sind die Jahre des Verbrennungsmotors gezählt? Das wird sich in naher Zukunft zeigen. Die E-Mobilität ist auf jeden Fall ein sinnvoller Baustein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Mobilität. Und die Evangelischen Schulen der Landeskirche gehen bei dieser Veränderung als Vorreiterinnen voran. So wurde der in die Jahre gekommene bisherige Fahrzeugpool einerseits um 50% reduziert und andererseits komplett auf E-Antrieb umgestellt.
„Wir wollen als evangelische Schule Verantwortung übernehmen und ein Zeichen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Mobilität setzen“, betont Barbara Willenberg, Schulleiterin des Evangelischen Firstwald-Gymnasiums in Mössingen bei der öffentlichen Einweihung der neuen Ladesäule. „Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind wichtige Themen an einer Schule, wo es immer auch um die Zukunft der heutigen Schülerinnen und Schüler geht.“
Stefanie Pallas, Schulleiterin der Evangelischen Jenaplanschule am Firstwald, ergänzt: „Unser Ziel ist es, Vorbild für ein Umdenken in Sachen Mobilität zu sein. Neben verschiedenen Ideen zur Stärkung des Fuß- und Radverkehrs ist die Reduktion des Fuhrparks und die Umstellung auf E-Mobilität an unseren Schulen ein weiterer wichtiger Baustein.”.
So kommen bereits seit Mai 2021 an den Schulstandorten in Michelbach, Sachsenheim und Mössingen insgesamt drei vollelektrische 9-Sitzer-Busse (Opel Vivaro), sowie ein elektrischer Kleintransporter (Kangoo Renault) zum Einsatz. In Kusterdingen war und ist bislang kein eigenes Fahrzeug vorhanden, da für die bisherigen Wegstrecken der ÖPNV oder angemietete Busse genutzt werden können.
Für das Laden der E-Fahrzeuge sind nun entsprechende Ladesäulen errichtet worden. Den Anfang machten die Ladeplätze in Sachsenheim und Mössingen. In Michelbach kann seit dem Ende der Sommerferien ebenfalls geladen werden. Die Umsetzung in Kusterdingen verzögert sich aus technischen Gründen noch um einige Wochen.
Die neuen Ladesäulen ermöglichen eine kostengünstige, flexible und einfache Handhabung und sind als öffentliche Ladesäulen auch der Allgemeinheit zugänglich und laden zum Tanken ein.
„Die Nutzung der Ladesäulen ist denkbar einfach”, betont Andreas Grauer, Technischer Leiter der Firstwald-Schulen. „Die Ladefreigabe erfolgt entweder über das Scannen eines auf der Ladesäule abgebildeten QR-Codes. In diesem Fall kann per paypal oder Kreditkarte gezahlt werden. Alternativ kann auch eine persönliche Ladekarte verwendet werden.” Die Nutzung der ausgewiesenen Ladefläche ist während des Ladevorgangs für bis zu vier Stunden kostenfrei. Um einen Missbrauch als kostenfreien Stellplatz zu vermeiden, wird danach eine zusätzliche zeitabhängige Belegungsgebühr berechnet.
Das Projekt „Nachhaltige Mobilität an evangelischen Schulen – Elektrifizierung der Fahrzeugflotte“ ist Teil eines umfassenden Klimaschutzkonzepts, das die Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg als Trägerin gemeinsam mit ihren Schulen entwickelt und umsetzt.
Es wird im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität des BMVI mit insgesamt über 100.000,- EUR Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
Auch das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg fördert im Rahmen des Programms „B²MM – Betriebliches und Behördliches Mobilitätsmanagement” die Errichtung und Installation der Ladesäulen.
Partner für den Betrieb der Ladesäule ist die Firma eliso in Stuttgart, die auf die Errichtung und den Betrieb elektrischer Ladeinfrastruktur spezialisiert ist.