...weil der Mensch zählt!
menschlich · engagiert
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Mehr als Du glaubst!
In unseren Schulen und Internaten sind alle willkommen, die wirklich kommen wollen. Mädchen und Jungen, Gesunde und Gehandicapte, musisch Begabte und technische Tüftler, Schlaue und Talentierte, Starke und Schwache.
Wir wünschen uns junge Menschen, die tolerant und bereit sind, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Für alle haben wir einen Platz.
Willkommen in einer lebenslustigen Gemeinschaft.
Als evangelische Schulstiftung geben wir jungen Menschen, egal welcher sozialen oder kulturellen Herkunft, eine Chance auf gute Bildung. Unsere evangelischen Schulen vermitteln nicht nur Wissen, sondern eine Bildung, die dem Alltag der Schülerinnen und Schüler gerecht wird und stark für die Zukunft macht. Sie bieten innovative Profile bis zum Abitur, fördern die Selbstständigkeit und die Entwicklung der Persönlichkeit.
Unser christliches Profil ist dabei die wichtigste Basis. Soziales Engagement, Ethik und Moral sind entscheidende Bezugsfelder unserer pädagogischen Arbeit. Dabei steht immer der Mensch mit all seinen Stärken und Schwächen als einzigartiges Geschöpf Gottes im Mittelpunkt.
Was Evangelische Schule für uns bedeutet, finden Sie hier...
Aktuelles
Ev. Schulzentrum Michelbach (ESZM)
Nicht erst seit dem blutigen Überfall der Hamas auf den Süden Israels wird der Themenbereich Nahost-Konflikt-Nationalsozialismus-Antisemitismus ausführlich im Unterricht behandelt. Es gibt eine kontinuierliche Aufbereitung mit dem Ziel einer nachhaltigen Prävention vor der Gefahr von rechts, verbunden mit antisemitischen und menschenverachtenden Tendenzen gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund.
Fest im Programm der Schule stehen u.a. regelmäßige Exkursionen nach Dachau, zur KZ-Gedenkstätte in Schwäbisch Hall-Hessental und im Rahmen des Profilfachs Diakonie Fahrten nach Grafeneck zur Erinnerung an die Aktion T4-Euthanasie zur Vernichtung sogenannten unwerten Lebens. Hier soll es im Wesentlichen darum gehen, die Erinnerung an das Geschehene wachzuhalten und damit einer Wiederholung vorzubeugen.
Grundsätzlich wird die Geschichte des Antisemitismus, aber auch seine heutigen Erscheinungsformen im Rahmen des Gemeinschaftskundeunterrichts mit Schüler:innen thematisiert. Nach einer theoretischen Einführung in die unterschiedlichen Erscheinungsformen des Antisemitismus ist die Handlungsorientierung, sprich die konkrete Anwendung des Gelernten, von besonderer Bedeutung. Nur so können junge Menschen zu selbstverantwortlichem und demokratischem Handeln in der Gesellschaft zu befähigt werden.
So analysierten die Schüler:innen des ESZM etwa in Kleingruppen 35 Zitate aus dem deutschen Alltag - einige offen antisemitisch, andere versteckt. Die Zitate wurden von einem breiten Bündnis verschiedener Akteure, wie der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Zentralrat der Juden und Muslime, der Technischen Universität Berlin und dem Zentrum für Antisemitismusforschung (um einige zu nennen) auf der Internetseite www.stopantisemitismus.de aufgelistet. Neben Erklärungen, was an dem jeweiligen Zitat problematisch ist, fanden Schüler:innen auf dieser Seite auch Hilfestellung, wie sie in dem Moment reagieren könnten, sowie Unterstützungsangebote.
Freilich hat das Thema Antisemitismus mit den aktuellen Geschehnissen im Nahen Osten an Brisanz zugenommen, was sich auch inhaltlich im Schulleben niederschlägt. So wurde der Geschichtsunterricht nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober in der Kursstufe unterbrochen, da eine Konfliktlinie zu bearbeiten war zwischen den syrisch stämmigen Geflüchteten und den christlich sozialisierten Schülerinnen und Schülern, die das Geschehen sehr unterschiedlich bewertet hatten.
Nachdem die historische Perspektive des Nahostkonfliktes geklärt, die Bedeutung des 07. Oktobers für alle Jüd:innen auf der Welt klargestellt und auch das andauernde Leid der Zivilbevölkerung Palästinas unter dieser Situation geklärt waren, stellten sich die Schüler:innen immer noch viele Fragen:
Was bedeutet der Angriff der Hamas für Israel? Ist es legitim, Solidarität mit den Palästinensern zu zeigen? Darf man - als Deutsche:r - Israels Kampf gegen die Hamas kritisieren?
Allein diese Fragen zeigen, wie heikel Kritik oder gar Parteinahme in der gegenwärtigen Situation sind. Umso wichtiger ist es, dass die Schüler:innen ermächtigt werden, ihre Meinung zu einem Thema frei aber reflektiert zu äußern. Im Rahmen des heiklen und emotional aufgeladenen Nahost-Konflikts war es besonders wichtig, dass sich Schüler:innen argumentativ auseinandersetzen, ohne dabei antisemitisch oder antizionistisch zu werden.
Viele Fragen wurden zunächst wieder auf theoretischer Basis geklärt, um dann handlungsorientiert Aussagen von berühmten Persönlichkeiten, wie der Umweltaktivistin Greta Thunberg oder des slowenischen Philosophen Slavoj Žižek zur aktuellen Situation in Israel/ Gaza zu analysieren und zu dekonstruieren. Die Lernenden sollten so für die Problematik der aktuellen Israel-Kritik sensibilisiert werden.
Ev. Blaulach-Gymnasium Kusterdingen (EBGK)
Im EBGK organisieren jedes Jahr die beiden 9. Klassen eine Holocaust-Gedenkveranstaltung in der Aula - in diesem Jahr am 29. Januar. Basierend auf einer ausführlichen Beschäftigung mit dem Thema gab es eine Art Mischung aus „Theater" und Hintergrund-Info. Auch hierbei wurden nicht nur Nationalsozialismus und Holocaust inklusive ortsgeschichtlicher Bezüge thematisiert, sondern auch die Verbindunglinien zum aktuellen Geschehen in Israel und im Gaza-Streifen gezogen.
Die eindrückliche Veranstaltung endete mit dem Aufruf „Nie wieder ist jetzt!" Kompromisslos machten die Schülerinnen und Schüler deutlich, dass es wichtig ist, aus der Geschichte zu lernen, achtsam und wachsam zu bleiben und sich seiner Verantwortung bewusst zu sein. Weitere Infos: www.blaulach.info/de/aktuelles/2024/01-27_Holocaust.php
Bereits die letzte Schulversammlung stand unter dem Motto „Meide das Böse und tu das Gute" - auch hier wurde der aktuelle Palästina-Konflikt thematisiert. Weitere Infos: www.blaulach.info/de/aktuelles/2023/2643.php
Ev. Jenaplanschule Mössingen (EJPS)
Im Rahmen des großen Wochenschlusses mit Eltern und Verwandten vor den Weihnachtsferien trugen Schülerinnen der Obergruppe einen Text zum Lichterfest vor und erklärten in einfachen, aber sehr eindrücklichen Worten die Bedeutung.
Die Abschlusslerngruppe beschäftigt sich derzeit ausführlich und in verschiedenen Projekten mit dem Thema Antisemitismus. Die Mittelgruppen starten nächste Woche mit einem größeren Projekt, in dessen Mittelpunkt die Lektüre "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" steht.
Ev. Firstwald-Gymnasium Mössingen (EFGM)
Am EFGM hat der Holocaust-Gedenktag seit vielen Jahren einen festen Platz. Er wird in unterschiedlicher Weise begangen, häufig auch mit einer Veranstaltung der ganzen Schulgemeinschaft.
Im Vorfeld des Holocaust-Gedenktags 2024 haben sich die Klassen 9a und 9b des Firstwald- Gymnasiums Mössingen in verschiedenen Aktivitäten mit der Thematik der Judenverfolgung in Deutschland auseinandergesetzt. Die Schülerinnen und Schüler haben sich im Rahmen des Geschichtsunterrichts mit der Betrachtung von Zeitzeugenberichten, der Erstellung von Stolpersteinen für die Schule sowie der Analyse des aktuellen Antisemitismus in der Gesellschaft auseinandergesetzt.
Ein bedeutender Teil der Vorbereitung lag in der Analyse von Zeitzeugenberichten zur Judenverfolgung. Die Schülerinnen und Schüler untersuchten Zeitzeugenberichte von Überlebenden, um ein tieferes Verständnis für die historischen Ereignisse und die individuellen Schicksale zu entwickeln. Um der Schulgemeinschaft diese näherzubringen, werden die Zeitzeugenberichte im Rahmen der Vorstellung des Holocaustgedenktages von einigen Schülerinnen und Schülern präsentiert, um die Wichtigkeit dieser zu betonen.
Parallel dazu gestalteten die Klassen Stolpersteine als symbolische Erinnerung an die Opfer des Holocausts. Diese handgefertigten Gedenksteine werden im Schulhaus verteilt und sollen als dauerhafte Erinnerung dienen. Die kreative Umsetzung dieses Projekts ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine aktive Beteiligung an der Erinnerungskultur.
Außerdem setzte sich die Klasse mit dem aufkommenden Antisemitismus in der Gesellschaft auseinander. So konnten die Schülerinnen und Schüler ein vertieftes Verständnis für aktuelle Herausforderungen im Kampf gegen Vorurteile und Diskriminierung gegenüber Menschen mit jüdischem Glauben erlangen. Ziel war es, nicht nur historische Ereignisse zu reflektieren, sondern auch eine kritische Perspektive auf die gegenwärtigen Entwicklungen zu werfen, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler, nach dem Angriff der Hamas auf Israel, mehr denn je auseinandersetzen müssen.
Darüber hinaus haben viele Lehrerinnen und Lehrer das Thema Antisemitismus auch aktuell in ihrem Fachunterricht verankert. So fand zum Beispiel in der Klasse 7 (Geschichte) beim Thema Stadt im Mittelalter (Juden und Judenviertel) eine „Exkursion" zur Geschichte des Antisemitismus statt. Es wurden diverse Stereotype erörtert und mit noch gängigen Vorurteilen gegen Juden verglichen und besprochen, wie mit solchen Äußerungen umgegangen werden kann.
Ev. Lichtenstern-Gymnasium Sachsenheim (ELGS)
Kurz vor dem Holocaust-Gedenktag fährt ein Oberstufenkurs nach Leonberg zu einer Zeitzeugenbegegnung, die von scora (Schools opposing racism and antisemitism) angeboten wird.
Zudem gibt es eine Frühandacht zu Jelisaweta Pilenkko, besser bekannt als ‚Mère Marie' – sie hat während der Besatzungsmacht in Frankreich jüdische Kinder gerettet und wurde dann nach Polen deportiert und umgebracht. Sie wird in Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern geehrt.
Am kommenden Montag, 29.01. wird der Morgenkreis zu Beginn der Schulwoche mit Schülerinnen und Schülern der Mittelstufe im Foyer zum Thema "Stolpersteine" stattfinden, für die sensibilisiert werden soll. Während es in Bietigheim einige Stolpersteine gibt, findet man in Sachsenheim lediglich einen Stolperstein. Aber auch dieses Schicksal verdient es, erwähnt zu werden.
Grundsätzlich stehen auch regelmäßig Exkursionen in den Sommermonaten nach Freudental, in das KZ Vaihingen oder auch Markgröningen (Holocaust-Mahnmal vor der alten Habila) auf dem Programm. Üblich ist auch eine Fahrt in der Kursstufe nach Dachau.
Die Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg begrüßt die Entscheidung des Reutlinger Gemeinderates zum neuen Schulstandort. „Wir haben uns gefreut, dass die Stadt Reutlingen auf die Schulstiftung zugekommen ist und sind nun froh, dass der Gemeinderat am Ende einer durchaus kritisch-kontrovers geführten Diskussion den Weg für ein neues Gymnasium in Trägerschaft der Evangelischen Landeskirche frei gemacht hat“, sagt Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami, Vorsitzende der Evangelischen Schulstiftung.
Trotz der im Vorfeld von verschiedenen Seiten geäußerten Bedenken sieht Rivuzumwami eine überaus tragfähige Basis für die jetzt beginnenden Planungen der neuen Schule. Der Bedarf für weitere Klassen in Reutlingen sei vorhanden und ein evangelisches Gymnasium könne die Bildungsvielfalt vor Ort mit pädagogisch innovativen Angeboten bereichern. So stehe den Eltern sowie den Schülerinnen und Schülern in Reutlingen zukünftig eine noch breitere Auswahl an Schulprofilen zur Verfügung.
Deutlich widerspricht Rivuzumwami den Vorwürfen, eine Schule in privater Trägerschaft richte sich nur an Kinder aus finanziell besser gestellten Familien: „Die Schulen der Evangelischen Landeskirche geben jungen Menschen unabhängig von ihrer sozialen, kulturellen oder religiösen Herkunft eine Chance auf gute Bildung. Wer sich offen für das christliche Selbstverständnis der Schule zeigt, ist herzlich willkommen“, betont Rivuzumwami. Mit Hilfe eines bereits an den anderen Schulen der Landeskirche bewährten Sozialfonds-Systems besteht die Möglichkeit, finanzielle Belastungen durch das Schulgeld einkommensabhängig abzufedern.
„Die Schulen der Evangelischen Landeskirche verstehen sich als umfassende, von der christlichen Sinn- und Werteorientierung bestimmte Bildungsorte“, ergänzt Ursula Kannenberg, pädagogische Geschäftsführerin der Schulstiftung. Eine evangelische Schule eröffne Erfahrungsräume für Demokratie und Vielfalt im Schulalltag. Sie stehe für gelebte soziale Teilhabe. Das unter anderem geplante Diakonie-Profil biete den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern sozial zu engagieren.
„Die Einbindung des neuen Gymnasiums in die örtlichen Strukturen wird für uns eine wichtige Rolle spielen“, erläutert Rivuzumwami. Dazu gehöre selbstverständlich die Zusammenarbeit mit den bestehenden Schulen. Aber auch die Evangelische Kirchengemeinde und andere engagierte Akteure vor Ort sollen aktiv in das Lernumfeld einbezogen werden.
Mit dem positiven Beschluss beginne nun die nächste Phase der Planungen. „Die Evangelische Schulstiftung werde sich dabei als engagierte und verlässliche Partnerin der Stadt einbringen“, versichert die Vorsitzende der Schulstiftung.
Hintergrund:
Die Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche ist eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts. Sie betreibt sechs Schulen an fünf Schulstandorten in Württemberg, darunter Gymnasien mit G9-Aufbaugymnasien und Realschulaufsetzern, eine Realschule und eine reformpädagogische Jenaplanschule. Unter ihrem Dach kümmern sich über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um den Unterricht und die tägliche Betreuung von rund 2.500 Schülerinnen und Schülern.
Kontakt für Rückfragen:
Kirchenrätin Ursula Kannenberg, pädagogische Geschäftsführerin
ursula.kannenberg@schulstiftung.info · Tel: 0711 6723542-0
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